Praktikumsbericht von Caroline Przybilla (12.6. bis 7.7.17)

Mein Praktikum in Berlin begann zunächst ruhig – da keine Sitzungswoche war, konnte ich mich zunächst in aller Ruhe einfinden und den Bundestag kennenlernen. Doch merkte ich schnell, dass es nicht lange so bleiben würde: Bei der Bürorücksprache zwischen Bonn und Berlin gingen wir gemeinsam den Terminkalender von Frau Dr. Lücking-Michel durch, in dem nicht nur eine Sitzung oder Veranstaltung auf die nächste folgt, sondern diese häufig sogar parallel stattfinden. Auch das Wochenende ist natürlich ebenso reich an Terminen.

Während Frau Dr. Lücking-Michel also ihrer Arbeit im Wahlkreis nachging, konnte ich in Berlin die Aufgaben des Abgeordnetenbüros kennenlernen. Dazu gehören unter anderem die Bearbeitung von Bürgeranfragen, Erstellung von Pressemitteilungen, die inhaltliche Zuarbeit und die Betreuung der Social Media Präsenz.

Mit Beginn der Sitzungswoche war es mit der Ruhe dann schlagartig vorbei – es ging von einer Sitzung zur nächsten, zunächst in die AGs, dann in die Ausschüsse und die parlamentarischen Gruppen. In einer Sitzung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung war Bundesminister Dr. Gerd Müller zu Gast und diskutierte mit den Ausschussmitgliedern über Erfolge und Herausforderungen der Entwicklungspolitik. Im Plenum durfte ich Debatten und Abstimmungen mitverfolgen, unter anderem über Gleichstellungspolitik, zu der auch Frau Dr. Lücking-Michel eine Rede hielt, und war auch bei der Würdigung des verstorbenen Altkanzlers Helmut Kohl anwesend. Ein besonderer Höhepunkt war die Sitzung des Kardinal-Höffner-Kreises, bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Gast war. In intimer Runde fanden hier Diskussion und Gedankenaustausch zu aktuellen Fragen statt.

Als Studentin der katholischen Theologie auf Lehramt war für mich von besonderem Interesse, wie das C den politischen Alltag einer christlichen Abgeordneten und Theologin prägt. Ich habe gelernt, dass ein C im Programm als Indiz für die eigene Verortung und Ausrichtung allerdings nicht automatisch zu eindeutigen Antworten auf alle anstehenden Fragen führt. Häufig muss um Kompromisse gerungen werden, da es auf Sachfragen nicht die eine richtige Antwort gibt.

Das C ist aber auch auf andere Weise im politischen Alltag gegenwärtig: In den Sitzungswochen finden regelmäßig heilige Messen im katholischen Büro und Morgenandachten im Andachtsraum des Reichstages statt, an denen ich ebenfalls teilnehmen durfte. Besonders bewegend war die Totenmesse für Helmut Kohl in der St.-Hedwigs-Kathedrale, rund 400 Mitfeiernde – darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Kabinettsmitglieder – gedachten in Anerkennung und Dankbarkeit dem Kanzler der Einheit und Ehrenbürger Europas.

Auch außerhalb der Sitzungen im Bundestag durfte ich Frau Dr. Lücking-Michel auf Veranstaltungen begleiten und so einen umfassenden Eindruck von dem Alltag einer Bundestagsabgeordneten gewinnen.

Ganz herzlich möchte ich mich bei dem Mitarbeiter und den Mitarbeiterinnen im Berliner Büro, Herrn Wolbeck, Frau Schneider und Frau Hoffmann, für die freundliche Aufnahme und Betreuung bedanken.

In ihrem spannenden und terminintensiven Alltag im Bundestag durfte ich Frau Dr. Lücking-Michel auf Schritt und Tritt folgen und sie mit meinen Fragen löchern; stets stand sie mir Rede und Antwort. Herzlich sage ich danke und wünsche ihr für den kommenden Wahlkampf viel Erfolg und Gottes reichen Segen.