Kaffeetrinken ist nicht nur ein Zeichen für gepflegte Unterhaltung. Kaffee ist ein ganz besonderes Genussmittel an dem sich beispielhaft viele globale Herausforderungen zeigen,
etwa die globale Zerstörung von Lebensräumen und der Verlust der biologischen Vielfalt. Kaffee ist dafür ein alltagsnahes Beispiel. Am Kaffeekonsum wird verdeutlicht, dass das Schwinden von Arten sich nicht losgelöst und ohne Einfluss auf die eigene unmittelbare Lebenswelt vollzieht. Auch dann nicht, wenn es Arten auf einem anderen Kontinent betrifft.
Gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, besuchten die Bundestagskandidatin Claudia Lücking-Michel und der CDU-Arbeitskreis Umwelt eine echte äthiopische Kaffeezeremonie im Restaurant Roha in Bonn. Die beiden Politikerinnen warben für den Kauf von fairem Kaffee, um auch im Alltag ein Zeichen für eine nachhaltige Entwicklung zu setzen. Denn fair gehandelter Kaffee beinhaltet nicht nur faire Arbeits- und Handelsbedingungen, sondern der Anbau erfolgt auch den Umweltkriterien des ökologischen Landbaus.
Mittlerweile sind die letzten Vorkommen von Wildkaffee gefährdet, in dem die gesamte genetische Vielfalt aller Kaffeesorten enthalten ist. Ein Verlust wäre unwiederbringlich. Wilder, ausschließlich in den letzten verbliebenen Waldgebieten Äthiopiens wachsender Kaffee stellt zugleich Ursprung und Zukunft dar. Denn in ihm liegen die Wurzeln des Kaffees begründet, dessen weltweite und kulturelle Bedeutung von hier ihren Ausgang nahm. Wildkaffee trägt somit ein wichtiges kulturelles Erbe in sich. Kennzeichnend ist seine hohe Qualität, welche daran erinnert, dass es sich bei Kaffee um eine Spezialität und ein Genussmittel handelt.
Daneben bilden die letzten Vorkommen von Wildkaffee die Basis der genetischen Vielfalt des Kaffees. Ohne sie ist es nicht möglich, zukünftig neue Kaffeesorten zu züchten. In Folge dessen würde mit dem Wildkaffee auch das in ihm liegende Potential für die Entstehung weiterer biologischer Vielfalt ausgelöscht werden.
Auch hinsichtlich der Zukunft der in Äthiopien beheimateten Menschen nimmt der Wildkaffee eine zentrale Stellung ein. So widmet sich das Projekt „Darara Buna“ nicht allein der Erforschung und dem Schutz des Wildkaffees, sondern fördert überdies die Gesundheitsversorgung, das Bildungswesen sowie die Erwerbsmöglichkeiten vor Ort.
Konsum von billig produziertem Kaffee andererseits, geht meist mit einer minimalen Entlohnung der Landarbeiter in den Anbaugebieten einher. Das führt dazu, dass die Menschen zur Erhaltung ihrer eigenen Existenz gezwungen sind, zunehmend in den Lebensraum von Tieren vorzudringen und diesen zu vernichten.
Dringen notwendig ist es deshalb, einen ökologischen Anabu und fairen Handel mit Kaffee zu fördern.
Hinweis:
Die UNO hat die Jahr 2011 bis 2020 zum Internationalen Dekade der Biodiversität erklärt.