„Sorgen Sie dafür, dass bessere Deutschkurse für Migranten angeboten werden und dass gerade junge Asylanten in Deutschland ihre Zeit sinnvoll nutzen können!“
Diese Forderungen stellten gestern die anwesenden ausländischen Jugendlichen im Jugendzentrum St. Cassius und St. Martin der Bundestagskandidatin Dr. Claudia Lücking- Michel sowie dem Sozialpolitiker der CDU-Ratsfraktion Bonn Klaus Großkurth.
Gemeinsam wollten sich Lücking-Michel und Großkurth ein persönliches Bild der Einrichtung machen, die von HEIMSTATT e.V. BONN, dem freien, gemeinnützigen, katholischen Träger der Kinder- und Jugendhilfe, geleitet wird.
Das Jugendzentrum auf der Kölnstraße in der Nähe des Bertha-von-Suttner Platzes ist nicht nur ein erfolgreicher Treffpunkt für viele
Jugendliche aus dem Bonner Raum sondern auch Sitz des Jugendmigrationsdienstes. Bis zu 60 Jugendliche kommen täglich in die Räumlichkeiten um zu reden, ins Internet zu gehen, eine Runde zu kickern oder einfach Probleme mit den anwesenden Jugendamtsmitarbeitern zu besprechen. Außer einem Treffpunkt bietet die Einrichtung eine Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen und einen Fitnessraum an- vieles davon wurde erst durch ehrenamtliche Unterstützung möglich.
In einer lebhaften Diskussion konnten die Jugendlichen den beiden Politikern zum einen ihre persönlichen Erfahrungen mitteilen zum anderen aber auch konkrete Wünsche äußern. Besonders beeindruckt waren Lücking-Michel und Großkurth, wie riesig das Engagement der anwesenden Jugendlichen war, sich fortzubilden, die sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern
und einen festen Arbeitsplatz zu erlangen. Dabei hatten viele Jugendliche bereits eine gute Schulausbildung, jedoch aufgrund ihres politischen Status als Asylbewerber Probleme eine Ausbildung zu beginnen. Sie kritisierten, dass ausländische Abschlüsse nicht anerkannt werden und manche Sprach-Förderklassen in den Schulen nicht altersgerecht unterrichten sondern lediglich ein Programm für Schüler zwischen 7 bis 12 Jahren anbieten!
„Wir haben in Deutschland nicht ein Problem mit unwilligen Migranten sondern ein strukturelles Problem, wie wir erfolgreich Migranten integrieren und gezielt und alters – wie
leistungsgerecht fördern, “ betont Margarete Lützenkirchen, Einrichtungsleiterin des dort ansässigen Jugendmigrationsdienstes.
Als Generalsekretärin des Cusanuswerkes kennt Lücking-Michel die Probleme für Ausländer und Migranten in Deutschland sehr gut und weiß welche behördlichen Schwierigkeiten es gibt.
„Die Anforderungen sind kaum für Einheimische verständlich, hier muss besser gefördert und einfacher gefordert werden! Ich bin dankbar, dass es mit dem Jugendmigrationsdienst eine Institution in Bonn gibt, die jugendliche Migranten an die Hand nimmt und sie bei Behördengängen begleitet. Sie leisten hier eine besondere Art der Fürsorge für ausländische Jugendliche. Es ist mir ein persönliches Anliegen mich auf Bundesebene für bessere Rahmenbedingungen in der Integration einzusetzen. Das bedeutet auch eine Novellierung des Asylrechts voranzutreiben.“