Lärmschutz

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Unterstützung kommt aus dem Rhein-Sieg-Kreis von der CDU Bundestagsabgeordneten Elisabeth Winkelmeier-Becker und Landrat Frithjof Kühn

„Wir wollen ja den Verkehr von der Straße auf die Schiene holen. Aber auch der Schienenverkehr hat Nachteile, die wir begrenzen müssen, und dazu zählt ganz entscheidend der Schienenlärm“, erklären die Bundestagskandidatin der CDU sowie die Bundestagsabgeordnete aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

„Gerade im Rheintal hat der durch Güterverkehr verursachte Bahnlärm ein unzumutbares Ausmaß angenommen. Der stetige Anstieg des Güterverkehrs auf beiden Rheinseiten hat die Anwohner in den letzten Jahren über die Belastungsgrenze hinaus strapaziert. Die Gefährdung der Gesundheit, aber auch die Einschränkungen der Lebensqualität und die negativen Auswirkungen auf den Tourismus im Rheintal machen ein Handeln dringend erforderlich.“

In diesem Zusammenhang begrüßen sie ausdrücklich die sogenannten lärmorientierten Trassenpreise, d.h. bedeutend höhere Trassenpreise für laute Güterwaggons. Erst mit der Einbeziehung des Faktors Schienenlärm in die Preisgestaltung wird der Anreiz, möglichst leise Waggons einzusetzen, endlich hoch genug, um eine schnelle Umrüstung der Waggons zu erzwingen. Dieser Lärmaufschlag darf aber nicht zu gering ausfallen, wenn er wirklich wirtschaftlich spürbaren Anreiz zur Umrüstung geben soll. Von den zu erwartenden Mehreinnahmen und einem Zuschuss des Bundes in gleicher Höhe soll die Umrüstung von Güterwaggons auf sogenannte Flüsterbremsen gefördert werden. Diese Bremssohlen aus Verbundwerkstoffen rauen die Laufflächen der Räder anders als die bisherigen Graugussklötze nicht auf. Glatte Räder laufen entsprechend leiser. Die modernste Bremstechnik reduziert die Lärmemissionen um bis zu 10 Dezibel.

Kühn, der am kommenden Sonntag auch auf der Kundgebung der Bahnlärm-Demo in Bonn auf dem Marktplatz sprechen wird, mahnt an, auch die Lärmschutzbauten an den Strecken nicht zu vernachlässigen: „Das beste Mittel ist immer noch eine Doppelstrategie – leise Waggons einerseits und wirksamer Lärmschutz auf der Strecke andererseits.“ Lücking-Michel fordert zudem: „Die Investitionen in Lärmschutzwände oder in die gerade in Bonn in der Erprobung befindlichen Schienenstegdämpfer müssen deutlich erhöht werden! Angesichts der beachtlichen Gewinne der Deutschen Bahn AG sollte dies möglich sein.“

Ebenfalls auf der politischen Ebene sehen die Bundestagskandidatin und die Abgeordnete aus dem Rhein-Sieg-Kreis die Notwendigkeit, in Brüssel auf Fördermaßnahmen im Rahmen des Güterverkehrskorridors Rotterdam-Genua hinzuwirken. „Auch hier muss das Konnexitätsprinzip gelten – wer etwas bestellt, der muss auch für die Folgen zahlen, in diesem Fall für lärmmindernde Maßnahmen“, fordern sie.

Zu solchen Maßnahmen zählt auch der Bau einer Ausweichstrecke für das Mittelrheintal: „Die Trassen auf beiden Rheinseiten sind beinahe am Anschlag, die Schmerzgrenze der Anwohner ist längst erreicht. Sämtliche Prognosen gehen davon
aus, dass der Verkehr dort weiter zunimmt – ohne eine echte Entlastungsstrecke geht hier irgendwann nichts mehr, weder bei den Bürgern noch auf der Schiene“, stellt Frau Lücking-Michel fest.

Die Abschaffung des Schienenbonus beim Lärm müsse bald auch endlich für alle vorhandenen Strecken gelten.

Hierzu müsse ggf. ein Sonderprogramm der Bundesregierung für notwendige Umrüstungsmaßnahmen an der Strecke sowie eine noch zügigere Einführung von lärmreduzierter Bremstechnik dienen. „Das muss auch auf europäischer Ebene angeschoben werden“, erklären Lücking-Michel und Winkelmeier-Becker geschlossen.

Claudia Lücking-Michel und Elisabeth Winkelmeier-Becker rufen die Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demonstration gegen Bahnlärm am kommenden Sonntag, dem 28. April 2013, um 15.00 Uhr am Hauptbahnhof teilzunehmen, die mit einer Kundgebung auf dem Bonner Marktplatz endet, auf der auch Landrat Frithjof Kühn sprechen wird.